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Über 50 Prozent der Arbeitnehmer haben kein Vertrauen in Firma und Vorgesetzte

Das sollte Unternehmen zu denken geben. Laut einer aktuellen Studie von Ernst & Young unter 10.000 Arbeitnehmern, hat die Mehrheit der Angestellten kein Vertrauen in die Firma und ist aus diesem Grunde zu einem Jobwechsel durchaus bereit oder macht nur noch Dienst nach Vorschrift.

Unfaire Bezahlung, Führung und fehlende Chancen kosten Vertrauen

Eine unfaire Bezahlung wird weltweit als stärkster Grund für fehlendes Vertrauen angegeben. Dies betrifft über die Hälfte der Befragten. Aber auch die fehlende Chancengleichheit bei Beförderungen und der Entlohnung ist bei 48 Prozent ein Grund. Ebenso bemängeln 43 Prozent der Arbeitnehmer eine zu hohe Fluktuation, sowie das Fehlen eines kollaborativen Arbeitsumfeld.

  • 56 Prozent der deutschen Mitarbeiter haben kein Vertrauen in ihr Unternehmen
  • 53 Prozent haben auch kein Vertrauen in Ihre Vorgesetzten
  • 49 Prozent vertrauen auch ihren Kollegen nicht

Harte Arbeit bringt keinen Erfolg

45 Prozent der Deutschen Mitarbeiter glauben nicht daran durch harte Arbeit oder durch die eigene Zielsetzung mehr Gehalt zu bekommen oder den nächsten Karriereschritt machen zu können. Dagegen erwarten 25 Prozent der Deutschen persönliche Nachteile, wenn sie keine Überstunden leisten. Ein Widerspruch der Frustpotential in sich trägt. In diesem Zuge erwartet über die Hälfte der Befragten auch keine Lohnerhöhung oder Bonuszahlungen des Arbeitgebers im laufenden Jahr.

Innerliche Kündigung als Konsequenz

Wen wundert es da, dass 42 Prozent der Mitarbeiter darüber nachdenken den Job zu wechseln und damit entsprechend demotiviert arbeiten. Das zeigt sich auch daran, dass ein Drittel aus diesem Grunde nur noch “Dienst nach Vorschrift” betreibt. Schlimmer noch: Rund 25 Prozent reden aus diesem Grunde schlecht über ihren Arbeitgeber und sorgen so für ein schlechtes Arbeitgeberimage bei potentiellen Kandidaten.

Was Unternehmen dagegen tun können

Das Halten von Versprechen des Arbeitgebers gegenüber seinen Arbeitnehmern sehen 73 Prozent als vertrauensbildende Maßnahme. Aber auch die Arbeitsplatzsicherheit, eine gerechte Bezahlung und nicht weniger die Transparenz des Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitern sind für das ins Unternehmen gesetzte Vertrauen wichtige Faktoren. Übrigens, auch hier schlägt sich der Wunsch nach Chancengleichheit bei Bezahlung und Karriere ebenso nieder, wie auch ein forderndes, vielfältiges Arbeitsumfeld.

Fazit:

Über die Hälfte der Arbeitnehmer ist unzufrieden und hat kein Vertrauen ins Unternehmen und in deren Vorgesetzte. Gerechte Bezahlung, Karrieremöglichkeiten, gehaltene Versprechen, verbessertes Arbeitsumfeld durch Kollaboration und nicht zuletzt Transparenz werden von Mitarbeitern erwartet.

Unternehmen laufen Gefahr ihre Mitarbeiter und damit Erfahrung und Know How zu verlieren und sogar den eigenen Ruf als Arbeitgeber langfristig zu schädigen. Wenn man bedenkt, dass ein Viertel der Mitarbeiter schlecht über die eigenen Firma spricht und gleichzeitig rund die Hälfte der zu besetzenden Jobs auf die persönliche Empfehlung basieren kann.

Unternehmer und Vorgesetzte sollten sich diese Daten vor Augen führen, sich selbst hinterfragen und Maßnahmen ergreifen. Arbeitnehmer wiederum offen diese Dinge ansprechen oder auch durch Verbesserungsvorschläge ändern, falls nötig. Ebenso bieten Feedbackgespräche eine sehr gute Chance Verbesserungen anzustoßen.

Foto: Pexels

Quelle: Studie von EY 

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Studie Vertrauen

Thorsten • 5. Oktober 2016


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