Laut Gesetz braucht man gar keine Bewerbungsfotos mehr. Richtig ist, dass das AGG, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz) es den Unternehmen eigentlich nicht mehr zulässt, ein Bewerbungsfoto zu verlangen, da ansonsten bei einer Absage eine Klage drohen könnte. Aber wieso sollte es bei einer Bewerbung anders sein als bei einer klassischen Werbung für ein Produkt? Würden Sie einen Schokoriegel kaufen, der im Fernsehen nicht gezeigt wird sondern nur ein Text drüber informiert?
Was einem Personaler an einer Bewerbung meistens als erstes in Auge sticht ist nun mal das Bewerbungsfoto. Was für einen Prospekt gilt, hat für die Informationsgewinnung eines Personalers die gleiche Gültigkeit. Aus diesem Grunde sollte man selbst das größte Interesse daran haben, entsprechend hohe Anforderungen an das eigene Bewerbungsfoto zu stellen.
Für das Bewerbungsfoto gelten ein paar Regeln
Das Bewerbungsfoto zeigt Ihre Persönlichkeit und wie bei einem Bewerbungsgespräch im echten Leben, zählt bei einem Bewerbungsfoto der erste Eindruck enorm. Zeigen Sie sich also von der besten Seite. Dazu gehört auch die Wahl des Tages für das Bewerbungsfoto bzw. dem Termin bei Ihrem Fotografen Ihres Vertrauens. Besser noch, wenn dieser für sehr gute Fotos bekannt ist. Bitte klären Sie im Vorfeld das Nutzungsrecht am Bild ab, denn sonst kann Ihnen eine Strafe von bis zu 10.000 Euro drohen, sollten Sie die Bilder auch mal als Profilfoto verwenden wollen.Was auch Sinn macht, denn sollte der Personaler nach Ihnen googeln, ist es gut das Bild auch z.B als Profilbild bei XING oder LinkedIn zu verwenden.
Positiv denken. Es ist ganz simpel, fühle ich mich schlecht und grübel nur, sehe ich auch entsprechend aus. Also gehen Sie zu Ihrem Fototermin nur wenn Sie sich auch gut fühlen. Schlechte Laune sieht man der Bewerbung nachher an und das wollen Sie doch nicht. Während der Fotograf das Bewerbungsfoto mit Ihnen macht, wird er Ihnen sagen das sie an etwas Schönes oder Erfolgreiches denken sollen. Tatsächlich spiegelt sich das in Ihrem Ausdruck auf dem Bewerbungsfoto wider. Machen Sie sich also gedanklich zum Gewinner, dann werden Sie das auch. Als Kind konnten Sie das sofort, heute müssen Sie etwas dafür üben. Also nutzen Sie die Zeit bis zum Fototermin, damit Sie auf der Bewerbungsfoto nachher einen guten Eindruck hinterlassen.
Kleiden Sie sich dezent und angemessen für den Fototermin. Natürlich kommt es auch auf den Job an für den Sie sich bewerben, aber Kleider machen nun mal Leute. Für den Herrn ist der Anzug immer trumpf. Aber Vorsicht bei den Hemden und Krawatten. Bitte keine bunten Krawatten. Und wenn es geht einen blauen Anzug. Schwarz trägt man eigentlich nur zu Festen und traurigen Anlässen. Als Frau bitte darauf achten keinen großen Ausschnitt zu zeigen. Macht bei den Personalern keinen guten Eindruck.
Natürlich sollten Sie auch auf einen ordentlichen Haarschnitt und dessen Färbung achte. Auch wenn lila Haare einen individuellen Typ aus Ihnen macht und es Ihnen auch noch steht, in der Bewerbung hat das nichts zu suchen. Konservativ? Die müssen Sie so nehmen wie Sie sind? Sie wollen doch mit der Bewerbung einen Job bekommen, oder? Auch Piercings sind nicht bei jedermann gern gesehen. Also raus damit für das Foto. In der Bewerbung wollen Sie so hoch punkten wie möglich.
Worauf achten Personaler beim Betrachten vom Bewerbungsfotos?
- Ausstrahlung des Bewerbers
- Gesichtsausdruck
- Kleidung
- Frisur und Schmuck
- Qualität des Bewerbungsfotos
Zu beachten beim Bewerbungsfoto
- Keine Fotos die man selbst, oder die Freundin die so gerne fotografiert, erstellt hat oder gar eigene Automatenfotos verwenden. Auch ein Passfoto aus dem Schreibwarengeschäft ist völlig ungeeignet.
- Der Profifotograf weiß wie man Sie in Szene setzt. Aber Vorsicht, es gibt auch die ausgefallenen “Profis”. Nur eine Gesichtshälfte oder von oben ein paar Kulleraugen auf dem Bewerbungsfoto kann man für kreative Berufe nutzen. Ansonsten gilt: Kopf, Schultern und Teil der Brust sollten auf dem Bild sein.
- Die normale Passfotogröße ist Standart auch bei Bewerbungsfotos.
- Sollte es sich um ein Bewerbungsfoto handeln, welches Sie bei einer Bewerbungsmappe beilegen und nicht per Mail als Digitalbild schicken, gehört Ihr Name hinten drauf. Am besten mit Bleistift, da Kuli abfärben kann auf den Untergrund.
- Heftklammern sind zu meiden. Wenn es geht, sollte man Fotoecken verwenden.
- Warum nicht kleben? Ihr Bild wandert im Falle das Sie eingestellt werden, oftmals direkt in Ihre Personalakte. Festkleben wäre da nur hinderlich. Außerdem scheint Kleber oftmals auch rückseitig durch das Papier der Bewerbung.
- Für das Bewerbungsfoto gibt es zwei Plätze. Einmal in die obere rechte Ecke des Lebenslaufes oder wahlweise auf das Deckblatt. Das gilt für schriftliche Bewerbungen als Mappe und für EMail Bewerbungen ebenso in digitaler Form.
- Die normale Passfotogröße ist Standart auch bei Bewerbungsfotos.
Zusammengefasst: Woran man denken sollte
- Nur beim Profi-Fotografen ein Bewerbungsfoto machen
- Mit einem guten Gefühl zum Fototermin
- Ordentliche Kleidung, wenn es geht mit Wechselmöglichkeiten für den Fotografen. (Mehrere Krawatten oder Anzüge mitnehmen für das Foto)
- Haare in Ordnung den überflüssigen Schmuck abgelegt?
- Spielen Sie mit der Kamera und fühlen Sie sich als Sieger
- Klären Sie die Rechte am Bild mit dem Fotografen, sonst kann es teuer werden
- Am besten lassen Sie sich die oder das Foto was Sie später auswählen, sowohl als Negativ, wie auch auf CD brennen.
Foto: picjumbo.com